Sachverständigengutachten Kraftstoffverbrauch RRE Si4

[JürgenS]

Hallo,
gerne möchte ich Euch an meinen Erfahrungen, welche ich aufgrund meiner gerichtlichen Auseinandersetzung mit Jaguar Land Rover bezüglich des Kraftstoffmehrverbrauchs meines Range Rover Evoque Si4 hatte, teilhaben lassen.
Als mehrfacher Kilometer-Millionär und 35 jähriger Fahrpraxis ist mir wohl bekannt, dass ein Fahrzeug einen 10 bis 15 prozentigen Kraftstoffmehrverbrauch aufweist, als vom Hersteller angegeben. Dass jedoch mein Range Rover Evoque Si4, BJ 2012, einen permanenten Mehrverbrauch von über 30 Prozent auswies, diskutierte ich dies mit dem Verkäufer (Land Rover Vertretung) des Fahrzeugs, welcher wie üblich alles auf „meine“ Fahrweise abschieben wollte. Dass dieser Mangel nicht meiner Fahrweise geschuldet war und ich mit dem Verkäufer keine Einigung für einen Ausgleich für die Mehrkosten, geschuldet durch den erhöhten Kraftstoffverbrauch, erzielte, entschloss ich mich zu einem gerichtlichen Vorgehen.
In Stichpunkten beschreibe ich nachfolgend die fast vierjährige Auseinandersetzung:
06/2013 Klageeinreichung gegen den Verkäufer 10/2013 Güteverhandlung ohne Einigung; 11/2013 Beschluss des Gerichts zur Anfertigung eines Sachverständigengutachtens zur Verbrauchsermittlung nach Maßgabe der Richtlinie 80/1268/EWG in der Fassung der Richtlinie 1999/100/EG 06/2014 Fahrzeug wird auf evtl. Mängel überprüft und Verbrauchsmessung beim ADAC Technikzentrum in Landsberg / Lech nach vorgegebener Richtlinie erstellt 12/2014 Sachverständigengutachten wird dem Gericht vorgelegt: Kraftstoffverbrauch nach Jaguar Land Rover – Innerorts: 11,9 L/100 km; Außerorts: 6,9 L/100 km, Kombiniert: 8,7 L/100 km. Kraftstoffverbrauch gemäß Gutachten: Innerorts: 14,16 L/100 km; Außerorts: 9,75 L/100 km; Kombiniert: 11,36 L/100 km. Die Verbrauchsmessung ergab einen Mehrverbrauch von 30 Prozent. 01/2015 Beweisbeschluss für ein Ergänzungsgutachten, da der Verkäufer einige Details zum Gutachten anzweifelte. 02/2015 Der beklagte Verkäufer zieht Jaguar Land Rover Deutschland als Streitverkündete zum Verfahren hinzu. 06/2016 Der Sachverständige legt dem Gericht das Ergänzungsgutachten vor 12/2016 Kammertermin vor Gericht mit Zeugeneinvernehmung (Sachverständiger und ADAC Ingenieur) Hierbei wurde dem Gericht als Beweis der E-Mail-Schriftverkehr, welcher zwischen dem ADAC Technikzentrum und Jaguar Land Rover UK stattfand, übergeben. Hieraus ergab sich, dass Jaguar Land Rover UK Mitarbeiter entsenden wollten, um vor der Verbrauchsmessung durch den ADAC „weitere Tester an die Softwaresteuerung anzuschließen und Veränderungen an der Antriebswelle vorzunehmen“ – Messung nicht mit Vierrad-Antrieb, sondern lediglich mit Zweirad-Antrieb. 02/2017 Vergleichsvorschlag durch das Gericht: Das Sachverständigengutachten zur Verbrauchsmessung wurde mit den in der Richtlinie erforderlichen Einstellungen vorgenommen und nicht mit den Werten, welche Jaguar Land Rover in der Homologation verwendete. Gemäß der Richtlinie 70/220 EWG in der Fassung vom 01.01.2007 darf die alternative Einstellmethode nur mit Genehmigung des Fahrzeugherstellers verwendet werden. Dies war nicht der Fall. So also hätte erneut ein weiteres Gutachten angerfertigt werden müssen. 03/2017 Das Gericht beschließt den Vergleich: der Verkäufer und Jaguar Land Rover Deutschland zahlen dem Kläger / Käufer als Gesamtschuldner die Summe x als Ausgleich für den streitgegenständlichen Kraftstoffmehrverbrauch.

Wer ähnliche Probleme hat, findet hier in meiner Darstellung eine Hilfestellung.

[Schildkroete]

JürgenS, meine hohe Anerkennung zu Deiner Ausdauer und Risikobereitschaft, drucke ich mir aus und kommt in die techn. Akte.

[JürgenS]

Danke für die Anerkennung, ohne Fehler des Sachverständigen (alternative Methode ohne Zustimmung des Herstellers) wäre der Vergleich noch positiver ausgefallen.

[CharlyBrown2802]

die summe interessiert mich aber nun auch
gruss kalle

[Enno]

Wenn ich mit einem Leergewicht von 1,8to, Allrad und einem zwangsbeatmeten Motor mit 240PS unterwegs bin erwarte ich doch nicht ernsthaft einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Litern. Ich komme auf einen durchschnittlichen Verbrauch von knapp 12 Litern und habe ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet, wobei meine Fahrweise sicherlich nicht sonderlich verbrauchsorientiert ist. Im Gegenteil, mich nerven die Leute, die bei jedem Ampelstart versuchen den ADAC Verbrauchsrekord zu knacken und nach mehreren Kilometern sich langsam Richtung erlaubter Geschwindigkeit nähern. Bei uns in der Gegend hat sich 70km/h so als normale Geschwindigkeit auf der Landstrasse eingebürgert. Wenn ich ein sparsames und günstiges Auto suche, ist der Evoque mit Sicherheit die schlechteste Wahl, insbesondere als Benziner.

Gruß
Enno

[Cabrionado]

Wenn ich mit einem Leergewicht von 1,8to, Allrad und einem zwangsbeatmeten Motor mit 240PS unterwegs bin erwarte ich doch nicht ernsthaft einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Litern. Ich komme auf einen durchschnittlichen Verbrauch von knapp 12 Litern und habe ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet, wobei meine Fahrweise sicherlich nicht sonderlich verbrauchsorientiert ist. Im Gegenteil, mich nerven die Leute, die bei jedem Ampelstart versuchen den ADAC Verbrauchsrekord zu knacken und nach mehreren Kilometern sich langsam Richtung erlaubter Geschwindigkeit nähern. Bei uns in der Gegend hat sich 70km/h so als normale Geschwindigkeit auf der Landstrasse eingebürgert. Wenn ich ein sparsames und günstiges Auto suche, ist der Evoque mit Sicherheit die schlechteste Wahl, insbesondere als Benziner.

Gruß
Enno

Heute finde ich 12 Liter nicht mehr zeitgemäss.

12 - 13 Liter brauchte mein Audi (Ur)Quattro, allerdings vor mehr als 30 Jahren... den konnte man durch die Gegend scheuchen und hatte richtig Spass...und brauchte keine Angst haben, dass er 15 Liter brauchte.

Ich hätte eigentlich auch erwartet, dass ich mit meinem 180 PS Ingenium mühelos um die 7 bis 7,5l/100km brauche ... keine Chance!
Gruß

[Alptraum007]

Naja zu dem Gewicht kommt natürlich auch der CW Wert dazu. Wer eine Schrankwand fährt und auf dicke Hose macht, braucht dann an der Tankstelle nicht jammern. Zudem möchte man dann natürlich auch sämtliche Komfort Komponente nicht missen. Diese brauchen natürlich Strom und verursachen somit auch einen Mehrverbrauch + Klima etc. usw.......
Wenn ich mir so ein Spaß Vehikel hole ist der Verbrauch zweitrangig. Da gibt es andere Alternativen wie Hybrid oder Elektro oder den kastrierten Polo mit 3 Liter ( nicht Hubraum)

[Cabrionado]

Naja zu dem Gewicht kommt natürlich auch der CW Wert dazu. Wer eine Schrankwand fährt und auf dicke Hose macht, braucht dann an der Tankstelle nicht jammern. Zudem möchte man dann natürlich auch sämtliche Komfort Komponente nicht missen. Diese brauchen natürlich Strom und verursachen somit auch einen Mehrverbrauch + Klima etc. usw.......
Wenn ich mir so ein Spaß Vehikel hole ist der Verbrauch zweitrangig. Da gibt es andere Alternativen wie Hybrid oder Elektro oder den kastrierten Polo mit 3 Liter ( nicht Hubraum)

Mein lieber Alptraum007,
wenn ich einen auf dicke Hose machen würde, stünde sicher kein Evoque vor der Haustüre. Wie Du sicher weisst, zählen hier andere Werte, sicher nicht den BMW X6 & Co zu verblasen (die können das nämlich bei weitem besser)

Wir wissen alle, dass die Prospektangaben zu tief angegeben sind...aber wenn die Differenz zu groß ist, muss das nicht jeder einfach so akzeptieren. Daher Hochachtung vor JürgenS, ich finde das voll in Ordnung.

Und wenn ich bei moderater Fahrweise 8,5l, bei flotterer Fahrweise unterhalb von 2500U/min bereits 9,5l Diesel brauche, ist mir das für max 145km/h zu viel.
Mein Evoque ist seit Jahrzehnten wieder mal ein Kfz, welches als Diesel mühelos beinahe 12 l /100km verbraucht. Ergibt dann auch tolle Reichweiten....
Vielleicht ist der Ingenium doch nicht soo toll. Übrigens, der CO2 Ausstoß bei mir beträgt im Schnitt rechnerisch 238g/km statt 139g/km.
Und weil es definitiv kein Spassmobil ist, finde ich das nicht so lustig.
Gruß

[Enno]

Die angegebenen Normverbräuche haben rein Garnichts mit einem Straßenverbrauch zu tun, sondern werden noch einem völlig realitätsfernen NEFZ Zyklus ermittelt. Diese Tests werden auch immer nur mit Basismodellen durchgeführt. Die deutsche Autoindustrie verhindert seit Jahren einen besseren Verbrauchstest. Wenn ich an realistischen Zahlen interessiert bin, nehme ich z.B. den Spritmonitor.de.
Und übrigens, ist das Gutachten überhaupt echt oder handelt es sich um einen alternativen Fakt. Da kommt einer aus dem Nichts, poltert durch sämtliche Foren und verschwindet wieder. Vielleicht handelt es sich ja auch um einen anderen sehr bekannten User, der bei MT verbannt wurde. Nichts genaues weiß man nicht.

[Wicht]

Die angegebenen Normverbräuche haben rein Garnichts mit einem Straßenverbrauch zu tun, sondern werden noch einem völlig realitätsfernen NEFZ Zyklus ermittelt. Diese Tests werden auch immer nur mit Basismodellen durchgeführt. .................. Wenn ich an realistischen Zahlen interessiert bin, nehme ich z.B. den Spritmonitor.de.

Genau so ist es!
Gruß Wicht